Kunstschaffende feiern mit ihren Werken das Leben
Die Vernissage der Kunstausstellung «Viva la Vida» ist auf der Piazza in der Landesbibliothek in Glarus gefeiert worden. Die bunten Bilder sind noch bis Mitte Mai zu sehen. von Fridolin Hauser
«Viva la Vida» will aufzeigen,
wie spannend und zauberhaft
reife Kunstschaffende das Leben
empfinden und in ihrem Kunstschaffen
ausdrücken und damit
dem langsamen «Unsichtbar-Werden
» als älterer Menschen in der
Gesellschaft entgegenwirken wollen.
Es sei eine schöne, bunte und
internationale Truppe, die in der
Landesbibliothek ihre Werke der
Gesellschaft präsentiere, so Marti.
Da sind die Werke von Daniela
Flörsheim, die einstige Meisterschülerin
von Joseph Beuys. Die
Deutsche schüttete Farbe mit Wasser
auf das Weiss zu einem Orakel
und lässt so eine Atmosphäre entstehen,
die sie von den Alltagshandlungen
befreit und hinein in
magische Welten der Linien und
Formen führt.
Der Kontrast zu Daniela Flörsheims
Werken setzte der Kubaner
Alfredo Martirena, dessen ironische
Karikaturen jede Tristesse
aus dem Alter vertreiben und die
meisten höchsten zu Lachtränen
rührt.
Eine Apfelkette im Foyer
Keine Unbekannte ist die Künstlerin
Biggi Slongo, deren Installationen
die Besuchenden in der Landesbibliothek
bereits im Foyer begrüssen.
«Just A Bite» zeigt eine
spiralförmig um ein «Öpfelgütsch»
(Apfelgriebs) aufgereihte Apfelkette.
Sie stellt das erlebte Leben dar
und vermittelt die Botschaft, dass
es auch im Alter noch vieles zu
erleben, zu verarbeiten und darzustellen
gibt.
Die Bilder der Londonerin Bettina
Schröder fallen kaum auf.
Umso mehr ihre drei mit James
Smith dargebrachten Performances.
Besonders «Yes, Yes,
Yes …», in welcher sie alle Variationen
der Äusserungen «Yes» darstellt.
Wobei sie am Ende erwähnte,
dass es ihr im Alter sehr leicht
falle, auch Nein zu sagen.
Ausgestellt ist zudem das Bild
«Out oft The Dark» von Mirko
Slongo. Wie Kunstvereinpräsident
Kaspar Marti erzählte, hat Slongo
20 Jahre gebraucht, um das Porträt
des alten Ernest Hemingway zu beenden.
«Es wirkte für ihn all die
Jahre unfertig, bis er merkte, dass
nur noch der Schatten im Gesicht
fehlte.» Damit meinte er die dunklen
Aspekte der Persönlichkeit.
Beim Apéro im Foyer der Bibliothek
konnten sich die zahlreichen
Gäste untereinander und
auch mit den Kunstschaffenden
austauschen.
Die Ausstellung in der Landesbibliothek an der Hauptstrasse 60 in Glarus dauert noch bis zum 12. Mai.